Allerseelen - Samhain 31.Oktober/1 November

Die Ähre ist abgestorben, das Samenkorn fällt auf die Erde und schläft.

 Der neue Zyklus beginnt! Er beginnt mit dem Sterben, denn nur duch Loslassen kann Neues entstehen. Danach fängt die Zeit des Träumens an, die Zeit, in der wir er-träumen, er-schaffen, um dann zum Julfest (Wintersonnwend) neu geboren zu werden.

Sinnig ist es, Samhain zum November-Neumond zu feiern, in der Zeit, wenn die Natur fast den Atem anhält, die Stille schwer über dem Land liegt und sich alles nach innen richtet. In diesem stillen, lauschenden Fest erinnern wir uns unserer Abgründe, lernen loszulassen und spüren den Ruf der Ahnen. Wir besinnen uns auf die tief gehende Bedeutung von Tod und Wiedergeburt. Es ist eine Reise in die Unterweltk, ein Abenteuer der Nacht.

Allerseelen ist das große Ahnenfest, ein Fest der Durchgänge, der Läuterung und des Orakelns. Den Ahnen wurde am Abend die Stube geheizt und Essen und Trinken hingestellt, denn an diesem Tag konnten sie zurückkehren. Oftmals wurden Mehl und Kornspuren vom Familiengrab zu den Häusern gestreut, damit die Verstorbenen den Weg zurück in ihr ehemaliges Heim fanden. Wenn alles festlich gerichtet war, zogen die Lebenden sich in ihre Kammern zurück und überließen den Toten die Stube. Die Lebenden nutzten die Zeit, um mit Fliegenpilzkaltauszug und Orakelräucherungen ihrerseits Kontakt mit der Ahnenwelt aufzunehmen.

Auch heute noch ist es sinnvoll, sich mit seinen Ahnen und seiner Herkunft auseinanderzusetzen, damit wir unsere Wurzeln kennen und aus ihnen Kraft schöpfen können. Für alle Menschen ist es wichtig, Frieden mit ihrer Vergangenheit und Herkunft zu schließen. Der November-Neumond bietet hierfür den idealen Zeitpunkt.

Stelle dir selbst die Fragen:

  • Was brauche ich nicht mehr und kann es jetzt loslassen?
  • Was will in mir sterben, um Platz für Neues zu schaffen?
  • Welche meiner Ahnen unterstützen mich?
  • Mit welchen Ahnen ist noch eine Aussprache nötig?

 

Rauchopfer für die Ahnen:

Wacholder, Eibe, Holunderblüte, Beifuß, Salbei, Bartflechte, Fichtenharz, Engelwurz und Eisenkraut

 

Zum Orakeln:

Alraunenwurzel, Bilsenkraut, Lorbeer, Hanf und Schafgarbe

 

Ahnenzeremonie - Räuchermischung

3 Teile Wacholdernadeln

1/2 Teil Eibennadeln

2 Teile Fichtenharz, zerstoßen

1/2 Teil Lebensbaum (Thuja)

3 Teile Salbei

1Teil Beifuß

1/2 Teil Engelwurz-Wurzel, zerkleinert

 

Gestalte für dich einen Altar mit den Fotos deiner Ahnen, mit einer Kerze, mit Blumen, eventuell auch mit einer Schale Wasser oder Wein, mit Brot und Salz...

Dann räuchere dich, den Altar und den rituellen Raum von unten nach oben ab. Anschließend stelle die Räucherschale auf den Altar, entferne verkohltes Räucherwerd und streue neues nach. Setze dich in Anschluss in gesammelter Stimmung bequem vor deinem Altar nieder und konzentriere dich auf die Anrufung. Klatsche dreimal laut und bestimmt in die Hände und sage mit fester Stimme:

"Ich ...... (dein Name) rufe meine Ahnen. Ich bitte sie, mich in meinem Leben wohlwollend zu unterstützen und mir mit ihrem Rat beizustehen. Wenn die Ahnen mir etwas mitzuteilen haben, ist jetzt Raum dafür!"

Lausche nun nach innen, und warte ab, ob Bilder, Worte oder Sätze, der Name einer Person oder Momente einer Situation aufsteigen. Dies alles können Antworten oder Hinweise sein. Wenn du das Gefühl hast, dass für den Moment alles gesagt ist, bedanke und verabschiede dich. Ergänzend kannst du noch um den Segen deiner Vorfahren bitten.

Nun löse den Ritualraum auf, indem du nochmals in die Hände klatscht und die Kerze löschst.

 

Quellen: Räuchern mit heimischen Kräutern - Marlis Bader

Zeit für Rituale - Lore Galitz