Eines Tages ist die Liebe gestorben...

 

 

 

 

 

 

Alle Gefühle standen um ihr Grab herum und fragten sich, wie das hatte geschehen können.

Ich hatte Ihr keinen Respekt entgegen gebracht, sagte das Ego leise.
Ich hatte ihr nicht genug zum Leben gelassen, sagte der Geiz. Ich hatte ihre Hilfe ignoriert, sagte die Karrieresucht.
Ich habe sie verkümmern lassen, sprach die Trägheit.
Und ich habe immer nur genommen..., ihr aber nie etwas gegeben, sagte der Egoismus.

Ich habe ihr zu oft zu viel zugemutet, klagte der Jähzorn.
Ich habe ihr zu wenig Raum gelassen, sagte die Gewohnheit. Ich wollte mich vor anderen nicht zu ihr bekennen, sagte die Moral.

Und ich sie nicht offen gezeigt, ergänzte die Eitelkeit.
Meine Stärke hat sie immer geschwächt, fügte der Stolz hinzu. Ich habe sie zermürbt, sagte die Grübelei.
Und ich in die hintersten Ecken verbannt, erinnerte sich der Verstand.

Ich habe sie immer verleugnet, gestand die Hartherzigkeit.
Ich habe Ihr die Nähe verweigert, flüsterte mein Körper.
Seid still, sprach da die Angst. Ich bin schuld.

Die Angst, enttäuscht zu werden.
Die Angst, zu fallen und nicht aufgenommen zu werden.
Die Angst, als Liebe nicht stark genug zu sein.

Da schwiegen alle anderen.

Und ich, sagte das Vertrauen nach einer Weile leise, war nicht stark genug, die Angst zu besänftigen. ♥

Verfasser unbekannt ♥